Die Klimaaktivisten der Letzten Generation erhitzen mit ihren Protesten die Gemüter vieler Autofahrer. Nicht wenige werden gegenüber den Protestierenden handgreiflich. Bundesweit sind über 100 Ermittlungsverfahren dazu eingeleitet worden.
Wegen Übergriffen auf Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation sind nach Recherchen des RBB bundesweit bisher weit mehr als 100 Ermittlungsverfahren gegen Autofahrer oder Passanten eingeleitet worden. 47 Strafverfolgungsbehörden antworteten auf eine Abfrage von „rbb24 Recherche“ und meldeten insgesamt 142 Ermittlungsverfahren (Stichtag 20. Juli), wovon allein 99 auf die Hauptstadt Berlin entfielen. In den meisten Fällen gehe es um Körperverletzung. Weitere Tatvorwürfe seien Nötigung und Beleidigung. 70 Verfahren seien noch nicht abgeschlossen, in zwei Fällen seien Strafbefehle beantragt worden.
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100% und ich setze sogar noch einen drauf: Schon das bloße Online-Äußern von Hass und Mordphantasien in Bezug auf die Demonstrationen der LG und das Gutheißen von körperlicher Gewalt gegen sie, sind unzweifelhafte Belege für die charakterliche Uneignung, ein Fahrzeug in der Öffentlichkeit zu führen und die Führerscheinstelle sollte entsprechend handeln.
Schon das bloße Online-Äußern von Hass und Mordphantasien in Bezug auf die Demonstrationen der LG und das Gutheißen von körperlicher Gewalt gegen sie
Das Ding ist ja, dass es gesetzlich schon längst verboten ist und der Ausdruck von Mordphantasien sogar mit Freiheitsstrafe bestraft werden müsste. Es nimmt nur niemand die Ermittlungen auf.
Person postet Mordphantasien mit Foto und Klarnamen auf Facebook -> Polizei stellt die Ermittlung ein, weil der Täter nicht ermittelbar ist…
Hatte der Bóhmermann nicht mal ne Sendung dazu? Zur Not Anzeige wegen Strafvereitelung im Amt
https://www.tagesschau.de/inland/boehmermann-polizei-hassverbrechen-101.html
Anzeige gegen den Polizisten wegen Strafvereitelung im Amt -> Polizei stellt die Ermittlung ein, weil der Täter nicht ermittelbar ist…
Aber ja, ich hab mich auf den Böhmermann bezogen.
Man muss ja auch statistische Grundlagen für die Klarnamenpflicht sammeln :3 Nicht auszudenken wo das hinführen würde, wenn auf einmal rauskommen würde, dass die gar nicht so dringend gebraucht wird
Das hast du auch in zig anderen Bereichen so: Am Ende fehlt uns ein Werkzeug, das etwas niedrigschwelliger ist als die MPU und vllt. auch etwas günstiger ist, wo geschulte Leute einfach mal mit den üblichen Verkehrssündern reden und schauen, ob diese dann wirklich zur MPU müssen oder den Lappen verlieren sollen. Das Punktesystem kann das theoretisch, aber naja, die Kontrolldichte ist zu gering. Und dann gibt es auch noch diverse Verhaltensweisen, die einfach nicht bepunktet werden - aber so ein nettes Gespräch nach mehreren Knöllchen in kurzer Zeit wäre auch sinnvoll. Oder nachdem du wegen riskanter Fahrweise rausgezogen wurdest.
Die Führerscheinstelle könnte nach meinem Wissen auch heute schon den Führerschein entziehen, wenn begründete Zweifel an der charakterlichen Eignung bestehen, was derzeit allerdings nur nach einer rechtskräftigen Verurteilung passiert. Die MPU soll ja eigentlich genau den Zweck erfüllen, den du da beschreibst, aber ist inzwischen halt zu einer Maßnahme mit Strafcharakter aufgebläht worden. Ich würde als Maßnahmen für Leute, die online unverblühmt und unzweifelhaft ihre Uneignung zur Schaus stellen, vorschlagen, dieser großen MPU eine “kleine MPU” zur Seite zu stellen oder den Führerschein zu entziehen und die Wiedererlangung nur mit einer vorübergehenden Sperre zu belegen. Wer dann mal ein Jahr Fahrrad gefahren ist, sieht die Welt vielleicht schon mit anderen Augen. Noch schöner wäre es natürlich, die Wiedererlangung des Führerscheins an ein reformiertes Fahrschulsystem zu knüpfen, wo man weniger über Verkehrsregeln lernt, an die sich in der Praxis eh kaum noch einer hält, sondern wo stattdessem einen Fokus vor allem auf Gefahren und Kosten des Autofahrens für Nichtimautositzende hingewiesen wird. Diese “ich hab Vorfahrt und darf hier durch, koste es was es wolle!”-Haltung ist nämlich ja ursächlich für die geistigen Ausfälle auf der Straße und im Internet und das ist ein Fehler der Fahrschulen und der Art, welche Fragen im Test gestellt werden.
Passender Link dazu: https://taz.de/Klimaaktivistin-von-Lkw-angefahren/!5946680/
@c64 @Haven5341 Fände ich auch angemessen, gerade weil bei unbeeinträchtigten Cannabiskonsumenten ja auch gerne mal die Fahrerlaubnis kassiert wird. Ist aber leider nicht so einfach: ‘https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/letzte-generation-klimakleber-blockaden-strassen-selbsthilfe-notwehr-fuehrerschein/’
Merkt ihr es? Die Nachrichten und Schlagzeilen haben sich von
“Klimawandel bedroht uns alle”,
“Fridays for Future mobilisiert die Jugend zum Schutz unserer Zukunft”
“Schüler wollen nur schwänzen”
“Fridays for Future bekommt Zulauf von Eltern, Lehrern und Politikern”
“Pariser Vertrag ist unzureichend”
“Trump steigt aus Paris Vertrag aus”
“Biden tretet dem Vertrag wieder ein”
zu
“Politiker diskutieren Verschärfung der Gesetze und Strafen”,
“85% der Bürger sind gegen diese Aktionen”,
“Krankenwagen blockiert”,
“Parteien profilieren sich durch Harte Linie gegen Klimakleber”
“Verfahren wegen Angriffen auf Aktivisten”.
gewandeltIhr lenkt vom Klimawandel ab. Das ist was ihr nicht erreichen wolltet. Klebt euch vor die Autos der Ministern, vor die Einfahrt der Abgeordneten, ans Pult der Richter. Lenkt nicht die Bevölkerung vom Klimawandel ab!
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Und was genau soll das bringen, sich vor Ministerautos zu kleben?
Ich meine, glaubst du im Ernst wir wären in Sachen Klimaschutz weiter, wenn es keinen Aktionismus wie den der LG gäbe?
“Hm, schon lange nichts mehr zum Thema Klimakrise gehört, ich glaub nächstes Mal wähl ich Grün.”
bevor man ein Argument postet, ist es sehr häufig schlau kurz zu prüfen, ob dein eigenes Argument untergraben wird, wenn man die Gegenseite im Text substituiert.
Und was genau soll das bringen, sich auf die Straße vor Unbekannten zu kleben?
Ich meine, glaubst du im Ernst wir wären in Sachen Klimaschutz weiter, wenn es Aktionismus wie den der LG gäbe?
Hier verwendest du “Auf Straße vor fremden Unbekannten Personen kleben” als Selbstzweck. Dir geht es gar nicht um Klimaschutz, sondern um das Recht und die Zustimmung sich auf die Straße zu kleben. So zumindest laut deinem Argument. Die Letzte Generation hat Kurse organisiert für Kommunikation vor Medien/Öffentlichkeit. Sie könnten dir evtl helfen, weniger unbeholfen zu wirken.
Ich glaube du missverstehst einfach, was die LG für eine Position und ein Anliegen hat.
Die “Letzte Generation” steht für die Haltung, dass wir jetzt entweder alle mobilisieren oder sowieso alles wurscht ist, weil unsere Spezies dann am Ende ist. Aktionismus als Selbstzweck mag dir nicht einleuchten, aber aus der Haltung heraus, dass wir etwas tun müssen, ist es zumindest besser, als gar nichts zu tun.
Ich glaube im besten Fall könntest du die LG dafür kritisieren, keinen Effekt zu haben. Und wenn dir darüber das Herz blutet, dann kann man nur hoffen, dass du in deine (dann ja hoffentlich viel effektiveren) Beiträge zur öffentlichen Meinungs- und Handlungsbildung mindestens so viel Zeit steckst wie in deine Social Media Aktivität.
Wenn man aber behauptet, LG sei kontraproduktiv, dann behauptet man damit eben auch, ohne LG wären wir schon weiter. Und wenn du das nicht einmal konkret inhaltlich vertreten kannst, dann finde ich deinen ursprünglichen Kommentar - im besten Fall - einfach unehrlich.
Die meisten Leute argumentieren meiner Erfahrung nach auf dieser Schiene, um sich selbst vor der kognitiven Dissonanz zu schützen, dass die LG recht hat und man selbst ein Teil des Problems ist. Und das ist dann nicht nur unehrlich, sondern genau das Verhalten, das LG legimitiert. Solange es bequemer ist, die Augen zu verschließen und gegen LG zu schimpfen, als sich Gedanken über das eigene Wählerverhalten zu machen, brauchen wir die Straßenkleber, und am besten noch sehr viel mehr von ihrem Aktionismus.
Die Politiker geben einen scheiß Dreck auf euch, weil auch die Bürger einen scheißdreck auf euch geben.
Hättet ihr die Politiker und Minister blockiert, dann würde die Bevölkerung in großer Zahl mit Druck ausüben. Aber das ihr die Bevölkerung blockiert, setzt die Bevölkerung Druck ein, euch aus der Gesellschaft zu entfernen, statt eure Forderungen von den Politikern zu verlangen.
Ihr macht die strategisch dümmsten Pläne, die man in einer so dringenden Zeit machen kann. Es ist fast schon frustrierend zuzusehen wie Leute, zu dumm sind das selbst zu erkennen und das erklärt bekommen müssen. Und es dann immer noch nicht begreifen.
Dann blockier doch du Polititiker und Minister, meine Güte! Dann können wir ja direkt vergleichen wie die unterschiedlichen Blockieraktionen ankommen.
Oder du informierst dich über die Klimakatastrophe und ihre Auswirkungen jetzt und in Zukunft und unter jeden Post zu LG veröffentlichst du einen Kommentar, in dem du diese Informationen weiterverbreitest.
Denn die Aufklärung darüber ist doch was weitergehen muss. Nicht das Schimpfen über die LG.
Ne, eure Aktionen bewirkt genau das was du hier und woanders siehst. Wir diskutieren über das Nutzen dieser Aktionen und die passende Bestrafung. Das ist doch der Punkt. Mir und den meisten ist wegen diesen Aktionen lieber uns mit euch zu befassen um euch loszuwerden. Euer Wunsch dass wir die Politiker drängen die Klimapolitik voranzutreiben, um euch loszuwerden hat bei uns durch eure Aktionen keinen Effekt erzielt. 85% hat kein Bock auf euch und die Reaktion ist nicht gelungen.
Darum geht es doch. Ihr träumt euch eine Causa Reaktion durch eure Aktion herbei, wir sagen euch ihr habt euch verkalkuliert. Denn schaut auf wie wir und die Bevölkerung/Politik reagiert.
Hättet ihr die Politiker und Minister blockiert, dann würde die Bevölkerung in großer Zahl mit Druck ausüben.
Da täuschst du dich. Es gibt aktuell ganz offensichtlich keine Mehrheit für konsequente Klimapolitik, sonst würde sich das im Wählerverhalten und unserer Regierung abbilden. Ein Zeitungsartikel ala “Sitzblockade vor Christian Lindners Auto” wird niemanden umstimmen. Das wird ignoriert wie die letzten 30 Jahre an wissenschaftlicher Aufrufen und sozialem Ungehorsam.
Und das sieht man daran, dass es diese Aktionen gegen Politiker immer schon gegeben hat, und sie genau nichts bewirkt haben. Du überfliegt die Nachrichten, liest was über einen Störenfried auf dem Parteitag o.ä., und machst genauso weiter wie bisher.
Der Plan, sich auf Minister zu konzentrieren, heißt im Effekt nichts zu bewirken, aber eben dich weniger zu nerven. Ich versteh schon, warum manchen das lieber wäre, aber für andere ist das einfach nicht gut genug.
Du verstehst nicht die Debatte.
Nur weil es eine “sowieso alles kaputt” Situation ist, heißt nicht total strohdumm alles zu ignorieren und zu leugnen, dass die eigene Idee keine Wirkung hat während eine andere Idee gleich viel wenn nicht sogar bessere Wirkung hat.
Wenn es bei euch sowieso nur darum geht “fuck them all, we are all gonna die anyway if nothing happens”, dann seid ihr keine Aktivisten sondern Terroristen. Das ist jetzt keine Übertreibung. Wenn ihr mit Absicht das Wohl anderer ignoriert nur, weil ihr im Selbstdestruktionsmodus seid, seid ihr Saboteure und keine Aktivisten.
Nur weil es eine “sowieso alles kaputt” Situation ist, heißt nicht total strohdumm alles zu ignorieren und zu leugnen, dass die eigene Idee keine Wirkung hat während eine andere Idee gleich viel wenn nicht sogar bessere Wirkung hat.
Du missverstehst mich.
Wir schaffen es nur, eine Klimakatastrophe abzuwenden, wenn die Bevölkerung mobilisieren. Alle anderen Ziele und Zwecke sind ganz weit hinten angestellt. Das heißt wir müssen alles probieren, um genau das hinzubekommen. Wenn du in einem brennenden Raum eingesperrt bist, dann wirst du mit allen Mitteln versuchen, diese Tür zu öffnen, auch wenn viele davon ineffektiv sein werden.
Du sagst jetzt: LG bringt nichts. Das ist denen aber egal. Solange auch nur die Chance besteht, damit ein bisschen Erfolg zu haben, müssen sie es qua Selbstverständnis weiterhin tun. Denn wenn wir die Bevölkerung nicht kriegen, dann ist sowieso alles kaputt, und so ein bisschen Stau ändert dann auch nichts mehr.
Du sagst: LG macht es schlimmer. Und da widerspricht LG eben. Der schlimmste Fall wird ohnehin sein, dass wir genauso weitermachen wie bisher.
Wenn du eine bessere Idee hast: Her damit. Du bist herzlich eingeladen, dich vor ein Ministerauto zu kleben - scheinst ja davon auszugehen, dass das viel effektiver wäre.
Du sagst: LG macht es schlimmer. Und da widerspricht LG eben.
Die Faktenlage spricht aber leider gegen LG und man ist trotzem KOMPLETT uneinsichtig, weil man sich in etwas verrannt hat und jetzt nicht zugeben kann, dass die Aktionen destruktiv sind. Das was man der Politik vorwirft macht man selbst.
Wir schaffen es nur, eine Klimakatastrophe abzuwenden, wenn die Bevölkerung mobilisieren.
Naja, die aktuellen Umfragen bzgl. Zustimmung zur LG in der Bevölkerung lassen ja eher nicht den Eindruck zu, dass die LG hier Leute mobilisiert. Eher im Gegenteil:
[…] „Um mehr als die Hälfte verringert hat sich der Anteil derer, die finden, dass die Klima- und Umweltbewegung ‚offen dafür ist, dass Leute wie ich bei ihr mitmachen‘ (von 63 auf 29 Prozent); und jener, die finden, dass die Bewegung eine ‚verständliche Sprache‘ spricht (von 65 auf 28 Prozent)“, so More in Common. […]
Ob Leute bei LG mitmachen wollen oder nicht wäre aus deren Sicht ja aber auch unerheblich. Worauf es ankommt ist gesellschaftliches Momentum und Bewusstheit dafür zu entwickeln, dass unser derzeitiger Weg bei weitem unzureichend ist, auch nur die gesetzlich bereits vereinbarten Ziele einzuhalten, und langfristig in eine Katastrophe führt.
Als Forschungsfrage wäre daher weniger die Zustimmung zu LG interessant als das tatsächliche Wählerverhalten und Umweltbewusstsein der Allgemeinbevölkerung - was statistisch wiederum extrem schwer von anderen Einflüssen zu trennen sein dürfte. (An unserer Welt hat sich innerhalb der letzten 5 Jahre ja deutlich mehr verändert als nur die Art unseres Umweltaktivismus’.)
Aber klar, man kann LG durchaus kritisieren, weil man sie für ineffektiv hält, wie gesagt. In dem Fall darf man gerne bessere, effektivere Methoden vorschlagen. Aber dass LG der Situation schadet: Seh ich nicht. Wesentlich schlimmer können wir es als Gesellschaft ohnehin nicht machen als genau auf dem Weg zu bleiben, auf dem wir schon sind.
Ich weiß, dass der Begriff teils inflationär für die Letzte Generation genutzt wird, aber so eine richtige Klima-RAF hätte auch mal was.
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Es ginge ja mehr darum die Elite der Politik und Wirtschaft mit “unkonventionellen Mitteln” von der Dringlichkeit eines Kurswechsels zu überzeugen. Der Sachschaden ist da zweitrangig.
Dennoch ist die Unterstützung für Klimaschutz in der Bevölkerung nach wie vor sehr hoch, trotz vieler anderer Krisen, die auch an den Geldbeutel gehen. Die von dir angesprochenen Aktionen gab es übrigens ebenfalls, vermutlich hast du davon nichts gehört. weil man damit nicht massenhaft Interaktion und Klicks abgreifen konnte. Waren dann halt einer oder zwei Artikel statt zwei bei jeder großen Zeitung.
Ihr lenkt vom Klimaschutz ab. Wir verlieren Ressourcen im Kampf gegen Klimaschutz um uns mit eurer Bestrafung zu befassen. Die meisten Politiker und die Gesellschaft sind gelähmt, weil wir uns damit beschäftigen müssen wie sehr wir euch bestrafen müssen.
Statt Klimapolitik voranzutreiben.
Die Bevölkerung setzt auch keinen Druck auf die Politiker aus, um Klimaschutz zu forcieren. Sondern sie setzen Druck aus, euch so schnell wie möglich von der Gesellschaft zu verbannen. Ihr sabotiert die wenige Zeit die wir haben. Dass man euch das erklären muss und ihr das trotzdem nicht begreift wie strategisch dumm eure Pläne sind
Warum übertreibst du so? Hast du irgendwelche harten Daten, die als Grundlage deiner starken Meinung dienen? Ich bezweifle stark, dass die Letzte Generation Wissing schlaflose Nächte bereitet. Wo würdest du denn ansetzen, um Wissing zu mehr Klimaschutz in seinem Ressort zu forcieren? Mit Klagen bekommen wir in ein bis zwei Jahren vielleicht ein Ergebnis, welches dann, wenn überhaupt, die Minimalziele abdeckt. Die neue Auswertung ihrer Umfrage von More in Common hat doch deutlich gezeigt, dass die Leute klar zwischen Klimaschutz und Klimabewegung differenzieren können. In den Fokusgesprächen haben ein Großteil die Letzte Generation abgelehnt, sich aber dennoch für Klimaschutz ausgesprochen. Verstehe auch nicht, warum ich jetzt von dir als Teil der Letzten Generation geframed werde. Ich sympathisiere mit der Bewegung, weil ich keine anderen sinnvollen Möglichkeiten sehe Druck auf die Klimaschutzverweigerer in der Regierung auszuüben. Das heißt nicht, dass ich mich selbst irgendwo ankleben würde.
142 Ermittlungsverfahren, davon 70 noch nicht abgeschlossen und in nur zwei Fällen wurden Strafbefehle beantragt. Heißt das im Umkehrschluss, dass 70 Verfahren eingestellt wurden? Und, dass in nur zwei von 72 Fällen strafbar gehandelt wurde?
Häufig werden Ermittlungen gegen gebühr eingestellt. Quasi ein Vergleich mit dem staat.
Okay, die Option war mir gar nicht so akut bewusst. Das macht es aber leider wirklich schwierig die genannten Zahlen einzuschätzen.
gegen gebühr eingestellt
Wie viel kostet Falschparken mit Behinderung, wenn ich das ohne Auto mache? /s
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Die Überschrift “mehr als 100” ist auch schon arg schief, wenn es 142 sind. Ist nicht falsch, aber…
Meinst du? Bei “mehr als hundert” habe ich mit 100-150 gerechnet. Mehr als hundert, aber weniger als der nächste “runde Meilenstein” von 150.
Man hätte noch sagen können “fast 150”. Aber ich finde beide Aussagen korrekt.
Was kritisierst du dabei?
Ich stimme @muelltonne zu, denn ich rechne mit 108, wenn ich “über 100” lese.
Natürlich muss es bei Handgreiflichkeiten Strafen geben. Besonders sowas wie der Fahrer der versucht hat mit seinem LKW jemanden wegzuschieben. Geht natürlich nicht. Gesetze sind Gesetze und verletzt wird niemand.
Finde man muss das aber auch aus der anderen Perspektive betrachten. Wir leben gerade in Krisenzeiten. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Der LKW Fahrer oder Handwerker der da ankommt reißt sich jeden Tag den Arsch auf, für nichts und wieder nichts. Keine Chance mehr irgendwas anzusparen, jeden Monat finanzieller Druck. Chef hängt ihm im Nacken dass er schon wieder zu spät bist. Das ist so schon maximal frustrierend und diesen Frust spürt man aktuell ganz deutlich. Man sieht in Reportagen immer wieder verzweifelte Leute die sagen “Ich muss zur Arbeit, lasst mich vorbei…”
Und dann sitzen da überprivilegierte Leute die aus irgendwelche Quellen finanziert werden auf der Straße und nerven ausgerechnet die die arbeiten MÜSSEN anstatt denen auf die nerven zu gehen die es wirklich verbocken. Wahrscheinlich liefert der LKW Fahrer grad den Supermarkt an in dem der Protestant am Nachmittag einkaufen geht. Jetzt mal ehrlich, was denken die sich dabei? Warum zum Teufel sitzen die nicht jeden Tag vorm Bundestag und fangen die 100k Autos der Politiker ab oder ketten sich am Helikopter vom Konzernchef XY? Erklär mir das mal einer.
Das da irgendwann mal bei manchen der Gedultsfaden reißt, ist abzusehen. Und das ist genau der Punkt. Die Aktivisten WOLLEN doch angegriffen werden. Das ist doch die Methode, weil man dadurch in den Nachrichten landet. Genau wie dieses völlig übertriebene und scheinheilige Gezeter wenn man weggetragen wird. Als ob man grade irgendeinen Endzeitschmerz spürt. Die Provokation ist offensichtlich und das “wir protestieren ja nur friedlich” ist vorgeschoben. Man will Krawall, man will Schlagzeile, man will die Opferrolle.
Nee, man will die Opferrolle nicht. Diese Dinge wurden in den letzten fünf Jahren in Deutschland öfters gemacht:
Blockieren von Raffinerien, besetzen von Kohlegruben, abdrehen von Ölpipelines, blockieren von Ministerien und Parteizentralen, bewerfen des Kanzleramts mit Öl, auslösen des Feueralarms im Bundestag, demonstratives Schwarzfahren.
Wieviel davon hast du mitbekommen? Genau. Es ist allen egal, weil es höchstens als Randnotiz in der Zeitung landet. Die Blockaden generieren extrem viel Aufmerksamkeit und sind, gemessen an der Katastrophen, die uns bevorsteht, extrem harmlos. In den nächsten zwei Jahrzehnten werden überall auf dem Planeten Todeszonen entstehen, in denen Menschen nicht mehr leben können. Das sind allein in der Sahelzone 600 Millionen Menschen. Die werden nicht einfach dort bleiben und sterben. Das Zeitfenster um gegenzusteuern schließt sich und gleichzeitig gibt es in unserm reichen, gebildeten, satten Land keine Mehrheit für echten Klimaschutz. Weder in der Politik, noch in der Bevölkerung und schon gar nicht in der Wirtschaft. Die Verzweiflung, die diese Menschen auf die Straße treibt kann ich gut verstehen.
Dass man andere Aktionen nicht mitbekommt stimmt überhaupt nicht. Im Gegenteil. Man bekommt ständig etwas mit. Aktionen wie gegen RWE war Wochenlang die größte Schlagzeile. Es landet alles in den Medien. Der Punkt ist also schonmal nicht wahr.
Das man sich bei Straßenblockaden aber mehr aufregt liegt überhaupt nicht an den allgemeinen Zielen der letzten Generation, sondern nur und ausschließlich an den Mitteln und an der Provokation die in die völlig falsche Richtung geht. Und es wird auch ausschließlich über die Mittel diskutiert, was uns auch kein Stück weiter bringt. Man richtet hier also mehr Schaden an der Sache als man ihr nützt, was ja zum Beispiel auch bei Fridays for future deutlich gesagt wurde.
Das Thema ist allen bekannt. Es muss keine Aufmerksamkeit für Klimaschutz gesucht werden. Die die es aktuell nicht ernst nehmen wissen davon. Es wird nur nicht ernst genommen oder es wird aus Geldgier schlicht ignoriert. Und da ändert auch die tausendste Straßenblockade nichts. Es geht völlig am Kernproblem vorbei.
Die Verzweiflung sehe ich, die Ziele trage ich mit, aber die Methoden sind und bleiben einfach scheiße.
Dass man andere Aktionen nicht mitbekommt stimmt überhaupt nicht. Im Gegenteil.
Das erste Argument, das in solchen Diskussionen immer angebracht wird ist “probiert was anderes”. Insofern scheint das Wissen über diese Alternativen nicht sonderlich verbreitet zu sein, sonst würde man ja die Frage stellen, warum eben nicht diese Alternativen nutzt. Und das bringt uns direkt zum nächsten Punkt: Es passiert nichts. All diese Aktionen haben nicht genug geändert. Und der Klimawandel lässt uns nicht die Zeit, das Problem durch ewig langen graduellen Wandel zur Zufriedenstellung aller Fossilinvestoren zu verschleppen.
Und es wird auch ausschließlich über die Mittel diskutiert, was uns auch kein Stück weiter bringt.
Die LG hat wohl die weichsten Forderungen die man sich vorstellen kann. Bei F4F wurde hingegen gerne über die Forderungen gesprochen, weil die vergleichsweise so unklar und unrealistisch waren, dass sie als Kinderfantasien abgetan werden konnten. Ich gebe dir Recht, dass zu viel über die Mittel gesprochen wird, aber das scheint mir eher ein Problem von Medien zu sein.
Das Thema ist allen bekannt. Es muss keine Aufmerksamkeit für Klimaschutz gesucht werden. Die die es aktuell nicht ernst nehmen wissen davon. Es wird nur nicht ernst genommen oder es wird aus Geldgier schlicht ignoriert. Und da ändert auch die tausendste Straßenblockade nichts. Es geht völlig am Kernproblem vorbei.
Die Verzweiflung sehe ich, die Ziele trage ich mit, aber die Methoden sind und bleiben einfach scheiße.
Und am Ende wählen sie alle rechts weil der durchschnittliche Deutsche die politische Objektpermanenz eines Goldfisches besitzt und die eigenen Probleme scheinbar nur für lösbar hält, in dem der rechte Arm gehoben wird.
Es ist halt sehr einfach passiv am Computer Methoden scheiße zu finden. Hast du einen Gegenvorschlag, oder bist du Teil der Katastrophe, an der wir als Spezies gerade nach ein paar lächerlichen Jahrtausenden zu scheitern drohen? FFF waren mit 1,5 Millionen Menschen in Berlin. Was sollen wir tun wenn die Regierung offensichtlich nicht in der Lage ist, uns zu schützen? Es wird irgendwann einen gesellschaftlichen Panik-Punkt geben, an dem dann auch die normalen Leute verstehen, dass die Klimabewegung seit Jahrzehnten recht hatte. Und das es nun zum handeln endgültig zu spät ist. Wenn die Ernten ausfallen, Menschen in der Hitze sterben, CDU und AfD auf Klimaflüchtlinge schießen wollen, Ölpipelines gesprengt werden und unsere Kinder uns fragen warum zur Hölle wir nichts getan haben, dann werden wir ein paar zusätzliche Staus und junge Menschen, die sich auf der Straße anspucken, beleidigen und wegschleifen lassen sehr anders bewerten.
Was trägt denn die letzte Generation konkret zu den Lösungen bei? Mir fällt da nichts ein.
Sie hält den Kampf um eine rationale Klimapolitik auf den ersten Seiten. Ansonsten wäre die Klimakatastrophe alle paar Wochen mal eine Meldung auf der Wissenschaftsseite.
Die Politik interessiert sich nicht für die Wissenschaftsseite und hat auch keine Ahnung davon.
Die (rechte) Politik äußert sich zu Themen, die auf der ersten Seite stehen. Sie äußert sich zu diesen Themen so wie es die Industrielobby wünscht und/oder wie es die BILD nahelegt.
Die politischen Journalisten interessieren sich nicht für Wissenschaftsthemen und haben dazu auch keine Ahnung. Es dreht sich alles um was sagt der eine Politiker und welche Politik-Köpfe widersprechen ihm.
In einer Welt ohne Aufruhr passiert immer weiter viel zu wenig, da weder Wirtschaftslobbys noch Medien Interesse daran haben für eine wirkungsvolle Klimapolitik Druck aufzubauen.
Der Druck muss aus dem Volk kommen. Deshalb bekommt jeder der eine wissenschaftskonforme Klimapolitik wünscht aber zuviel Angst hat, sich vor einen Mob von mordlustigen Autofahrern auf die Straße zu setzen, die unbezahlbare Chance in Gesprächen mit Klima-Ignoranten darüber aufzuklären, dass wir nicht besonders toll sind im Klimaschutz.
Wir könnten ihnen erklären, dass die Chinesen pro Kopf immer noch weniger CO2 verursachen als wir, dass keiner von uns verlangt, die ganze Welt zu retten sondern nur unseren fairen und anerkannten Beitrag zu leisten, unsere Selbstverpflichtungen zu erfüllen.
Dass China tatsächlich dabei ist früher als geplant aus der Kohleverstromung auszusteigen, könnten wir erwähnen. Weil es billiger ist.
Und warum sind wir dann nicht schneller als geplant? Weil wir unsere regenerativen Energien wie eh und je eher behindern als fördern.
Das alles können wir erwähnen weil uns die LG einen Gesprächskanal öffnen. Wir können es in die Kommentarspalten hämmern und es den Menschen in die Ohren schreien. Ja, wir können gerne unseren Frust und unsere Angst und unsere Wut genauso ungefiltert rauslassen wie die es auch tun. Natürlich ohne persönlich und beleidigend zu werden.
Aber unsere Gefühle und Ängste sind genauso viel wert wie ihre, mehr eigentlich, denn sie sind wissenschaftlich begründet. Wir teilen sie mit den klügsten Klimaforschern der Welt.
Vielleicht erreichen wir ein paar Leute, wenn wir ehrlich sind, vielleicht glauben uns manche und wir können sie gewinnen, auch Druck auf die Regierung auszuüben und ihr Wissen um die Klimakatastrophe bei der nächsten Wahl in ihre Entscheidung einfließen zu lassen.
Leute die diese Chance nicht nutzen und stattdessen ihr Verständnis für die LG-Hasser zelebrieren sind kein Deut besser als diese.
Die Idee von zivilem Ungehorsam ist alt und hat in der Geschichte schon oft funktioniert: Durch die Blockaden sorgt die Letzte Generation für eine enorme Aufregung, die gesellschaftliche Reibung erzeugt. Das führt automatisch dazu, dass die drohende Klimakatastrophe und die Handlungsunfähigkeit unserer Politik zum Thema wird. Es ist das Auflehnen der Menschen, die ein Unrecht nicht weiter hinnehmen können und deshalb mit Ansage Gesetze brechen und den Weiter-So-Alltag stören. Menschen in Indien haben dadurch ihre Unabhängigkeit erlangt, Frauen ihr Wahlrecht und Schwarze in den USA mehr Bürgerrechte. Die Letzte Generation richten sich mit der Störung nicht an die Autofahrenden, sondern an die Politik, die nicht genug tut um uns zu schützen. Und auch an die Menschen, die die Ziele teilen aber nicht wissen was sie tun sollen. Wenn sich diese Menschen auch anschließen können schon kleiner Gruppen die Regierung dazu bringen, die Forderungen nach Gerechtigkeit umzusetzen. Dafür müssen die Proteste aber gewaltfrei und beharrlich bleiben, um die Mitte der Gesellschaft nicht zu verlieren.
Das führt automatisch dazu, dass die drohende Klimakatastrophe und die Handlungsunfähigkeit unserer Politik zum Thema wird.
Es war lange vor der letzten Generation Thema. Und zwar dauerhaft. Dazu hat die letzte Generation null beigetragen. Im Gegenteil, jetzt redet man nur noch über diese vollhonks.
Es muss keine Aufmerksamkeit für Klimaschutz gesucht werden. Die die es aktuell nicht ernst nehmen wissen davon.
Sondern? Was sollen wir denn sonst machen? Was soll das denn bringen, abseits der Öffentlichkeit einer Handvoll von Berufspolitikern und Kaptalismusgewinnern auf die Nerven zu gehen? Am Ende des Tages haben die ihre Kohle und politischen Mandate immer noch, und es ändert sich gar nichts.
In unserem System kann eine echte Veränderung nur passieren, indem die Bevölkerung breitflächig mobilisiert wird, oder das System zusammenbricht und durch eine undemokratische Staatsform ersetzt wird. Da zweiteres ja wahrscheinlich niemand wollen kann bleibt uns ganz einfach nur die Möglichkeit, dort anzusetzen, wo die Gestaltungsmacht liegt. Und das ist die Normalbevölkerung.
Solange CDU, FDP und AFD so viele Stimmen bekommen hat die LG mit ihren Methoden jegliche Existenzberechtigung, die sie braucht.
Ich glaube nicht, dass die LG die Normalbevölkerung überzeugen wollen. Mit ihren Aktionen machen sie Druck auf Politiker, weil die Leute von den Blockaden unglaublich genervt sind und erwarten, dass die Politiker etwas dagegen tun. Bisher ist das “etwas dagegen tun” Law and Order, aber da spielen die Gerichte nur teilweise mit. Die Gestaltungsmacht ist halt auch so eine Sache. Es gibt Mehrheiten für mehr Klimaschutz und für ein Tempolimit. Da sperrt sich allein die Politik gegen.
Es gibt Mehrheiten für mehr Klimaschutz und für ein Tempolimit. Da sperrt sich allein die Politik gegen.
Warum haben wir dann keine Regierung mit absoluter Mehrheit, die solche Positionen vertritt?
Sonntagsumfragen reichen nicht für die gesellschaftliche Mitbestimmung. Und die Mehrheit unserer Bevölkerung wählt, wenn es darauf ankommt, immer noch die Parteien, mit denen uns die langfristige Katastrophe sicher ist.
Weil die Leute neben Klimaschutz noch andere Themen priorisieren, die ihnen dann für die Wahlentscheidung wichtiger sind. Oder, weil sie auf Wahlversprechen reingefallen sind (“Wir haben das konsequenteste Klimaschutzprogramm” - FDP).
Gewalt gegen Aktivisten ist zweifellos inakzeptabel, aber jetzt ein überraschtes Elekronager Gesicht aufzusetzen, wenn es nach immer mehr dieser sinnfreien Aktionen eben doch zu Gewalt kommt, ist auch irgendwo lächerlich. Man will also scheinbar doch irgendwie die Opferrolle, aber nicht mal das klappt so richtig. Die Mehrheit scheint es ja sogar abzufeiern, wenn es “einem Klimakleber mal wieder so richtig gezeigt wurde”.
Ich glaube nicht, dass der Protest wie oft gefordert an den “Ottonormalverbrauchern” vorbei laufen kann, denn die sind mit ihrer Stimme bei den entsprechenden Wahlen mitverantwortlich für die aktuelle Lage. Die Methoden der LG führen aber nicht dazu, dass diese Menschen ihr Kreuz anders setzen. Die treiben eher noch mehr Leute in die Arme der CDU/AFD, die sich klar gegen die LG positionieren. Denn insgesamt ist diese Art des Aktivismus zu willkürlich, um Sympathien oder Verständnis für das eigentliche Thema zu gewinnen und gleichzeitig zu lasch, um die Ziele durch Angst/Einschüchterung zu erreichen.
Dein letzter Satz ist interessant, denn Aktionen mit mehr Gewalt oder Zerstörung würden auch Leute zu CDU und AfD treiben. Die Zeitungen wären voll mit Bildern der Zerstörung (keine Ahnung, kaputte Ladenfenster, brennende Autos, lose Einkaufswagen) und konservative Politiker reiben sich schön die Hände denn sie können weiterhin durch ihr Handeln fossile Wirtschaftsmodelle aufrechterhalten ohne großen Gegenwind.
Es gibt realistisch betrachtet keine Protestform die nicht irgendwem aufstößt. Immer wieder wurde sogar versucht, zu argumentieren dass man mit weniger nervigen Methoden doch mehr Leute auf seine Seite ziehen kann.
Problem ist nur, dass dies meist von Leuten kommt, die einen miserablen Status Quo aufrecht erhalten wollen.
Hier ein Video, was diese Diskussion besser beleuchtet: https://youtu.be/wVXpZZ2CK1A
Die LG ist bereits DAS Feindbild der rechten und konservativen und damit das perfekte Thema, um vom Klimawandel abzulenken. Also gibt es keinen effektiven Nutzen (man nervt ja nur), und anstatt Leute für die Sache zu gewinnen treibt man sie genau zu den Parteien, denen das Klima scheissegal ist. Wenn man jetzt noch den Aluhut aufsetzt, könnte man fast noch vermuten, dass die LG eine Erfindung eben jener Parteien ist.
Und nochmal, ich bin voll dabei, dass Protest nervig sein muss. Aber immer wieder das gleiche zu machen und ein anderes Ergebnis zu erwarten, ist - so sagt man - die Definition von Wahnsinn. Wenn die aktuellen Methoden einfach nichts bringen, dann muss man entweder weiter eskalieren, oder man sucht nach neuen Strategien.
Ich hab auch nicht DIE Lösung, kann mir aber kaum vorstellen, dass es im Jahr 2023 die beste Option ist, sich mit Sekundenkleber an eine Straẞe zu kleben. Wie wär’s z.B. mit dem Aufbau einer Propaganda Maschinerie, wie sie die Gegenseite auch schon seit langer Zeit nutzt? Geld scheint ja vorhanden zu sein.
Nette Idee, doch wie baut man eine Propaganda-Maschine auf wenn eine andere schon läuft?
und was für einen Unterschied macht es für den LKW-Fahrer, ob da Demonstranten, die ein hehres Ziel verfolgen, für den Stau verantwortlich zeichnen, oder ein Unfall, oder eine Straßensperrung, oder ein umgekippter Baum oder einfach nur viel zu viel Verkehr, weil jeder Honk meint, jede Strecke mit dem Auto zu fahren, die länger als ebendieses ist?
In nur einer der genannten Situationen wird die Straße mit Vorsatz blockiert.
Eine Demonstration ist das nicht. Eine Demonstration wird angemeldet und findet dann in vernünftigen Formen statt. Und zwar dort wo man andere nicht bei ihrer Arbeit stört. Es ist Aktivismus. Es ist bewusstes stören um Aufmerksamkeit zu erregen.
Und genau das ist der Unterschied. Für einen umgekippten Baum kann niemand was. Genau so wenig wie für einen Unfall oder sowas. Die Aktivisten sitzen da nur mit dem Zweck dich zu nerven. Das ist deren einziger Sinn, sonst würden sie ganz woanders sitzen.
Demonstrieren, da wo niemand einen hört, ist sinnlos
lies mal Artikel 8 Absatz 1 unseres Grundgesetzes. Und dann nimm deinen Hut und geh.
Na dann lies mal bis Absatz 2 und nehme deinen Hut und geh.
was das Wörtchen “kann” bedeutet, ist dir klar?
Hier ist ein Video welches auf deine Kritik eingeht: https://youtu.be/wVXpZZ2CK1A
Habe die ersten 10 min geguckt und sehe überhaupt nicht wie das hier passen soll. Protest muss nicht bequem sein, es muss aber die treffen gegen die man Protestieren will und nicht irgendwelche random Leute die man nur nervt um in die Schlagzeilen zu kommen. Komplett anderer Punkt der hier im Video gemacht wird.
Dann schau das Video weiter denn es geht mehr als nur 10 Minuten.
Ne ich glaube ich muss jetzt keine 45 min gucken. Wie gesagt habe ich nicht den Eindruck dass es hier passt und wenn doch kannst du mir das Argument sicher auch so sagen.
Problem ist folgendes: Gerne wird argumentiert, dass Proteste nicht unnötigerweise Leute stören sollen, die nicht involviert sind.
Klingt erstmal logisch, denn was kann ein LKW-Fahrer und ein Feuerwehrauto dafür, dass die Regierung nicht zu Potte kommt.
Problem ist auch, dass so ein Protest somit weniger Wirkung hat denn wenn ein Protest nicht mindestens irgendeine Disruption macht, was bringt uns die ganze Nummer dann? Daher skandieren wir z.B. unsere Mottos nicht auf Zimmerlautstärke 😄
Insbesondere Personen in Machtpositionen versuchen, eher Protestierende für ihre Protestform zu diskreditieren statt auf ihre Message einzugehen. Aber auch Gegner von Protesten argumentieren gerne, dass ihre Form von Protest doof sei. Dass sie stört, dass sie nervt, dass sie chaotisch ist, dass sie alles aufhält. Und dass man doch gefälligst weniger nervig zu protestieren hat. Denn ansonsten treibt man Leute in die Arme der Gegner. Die Ordnung wird hier als Waffe im Kampf gegen Veränderung verwendet.
Ich bin auch überrascht, denn beim Streik schaffen wir es, Störungen in unserem Alltag (wenn auch mit etwas Zähneknirschen) zu akzeptieren denn ohne die Niederlegung der Arbeit wissen wir ja dass ein Streik wirkungslos ist. Bei Protesten der LG geht es um nicht weniger als den Planeten und darum, dass wir unseren Beitrag zum Umweltschutz verbessern. Die Konsequenz vom Status Quo (vor der seit vielen, vielen Jahren gewarnt wird) ist dass wir irgendwann nicht bei dem.Klima überleben können.
Hätten die Suffragetten oder People of Color darauf ihrer Zeit gehört, wären wir allerdings gesellschaftlich längst nicht so weit fortgeschritten wie jetzt denn ohne auch nur ein bisschen Disruption kann man keine Aufmerksamkeit auf ein Problem lenken.
Ich finde es schade, dass du das Video nicht zu Ende guckst denn Cody kann dies nochmal deutlich besser erklären. Zwar verwendet er viele Beispiele aus US-Regierungen, aber im Prinzip funktioniert der zivile Ungehorsam und der Protest gleich.
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Aus deiner Sicht müsste es doch komplett nachvollziehbar sein, dass den Demonstranten auch “der Gedultsfaden” gerissen ist und die jetzt deshalb mal andere Protestformen ausprobieren…
Das hab ich doch bereits gesagt, dass ich auch die Wut der Demonstranten nachvollziehen kann. Trotzdem ist es meiner Meinung nach destruktiv was hier gemacht wird.
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Also primär will man eigentlich, dass die Klimakrise nicht den gesamten Planeten zerstört.
Wer will das nicht?
Sich im Berufsverkehr auf die Straße zu kleben während man selber scheinbar kein Einkommen reinholen muss trägt nur leider absolut nichts bei.
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Jeder, der mal wegen den Idioten 30 Minuten im Stau stand und zur Arbeit musste kann das vollkommen nachvollziehen. Hier scheint es aber viele Radfahrer zu geben, die davon nicht betroffen sind und dann natürlich mit den Aktivisten, oder was sie eigentlich sind: Terroristen, mitfühlen. Bisher haben diese ganzen Aktionen außer Hass auf die Letzte Generation zu schüren zu nichts geführt.
Ich finde es bezeichnend, was der deutsche Michel heutzutage schon als Terror bezeichnet. Es war schön lächerlich, Sachbeschädigung bzw Sabotage als Terror zu bezeichnen, aber fucking Sitzblockaden? Bald ist ein Plakat schwenken Terror oder was? Terror startet dort, wo die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt werden soll, nicht, wo du dich “von kleinen Tyrannen terrorisiert fühlst”.
30 min Stau verursachen = Terrorismus
Muss man wissen…
30 Minuten Verspätung der Bahn = Terror
Die Bahn ist quasi Al-quaida.
Praktisch Staatsterrorismus
Mitgliederzahlen von ADAC und der Kirche korrelieren negativ. Auto der neue Religionsersatz
Wenn du die Gewalt nachvollziehbar findest, dann hoffe ich, dass du bald den Führerschein verlierst, denn dann bist du genauso ungeeignet ein Kraftfahrzeug zu führen, wie die bereits angeklagten.
Haben sie wirklich zu nichts geführt? Spricht nicht ganz Deutschland seit fucking Monaten über das Thema? Und wer glaubt, dass die Klimabewegung ohne LG mehr erreichen würde, hat die letzten Jahre scheinbar nicht aufgepasst. Sonst würde man wissen, dass effektiver Klimaschutz nie das Thema war, sondern immer nur Diskussionen über die Protestform. Als FFF angefangen haben war nicht etwa “Oh nein, warum sehen sich unsere Kinder zu solchen Protesten genötigt?” die Frage, sondern “Blöde Akademikerkinder, die wollen doch eh nur Schule schwänzen!!!” war der Diskurs von den Leuten, die jetzt die LG als Terroristen bezeichnen.
Man muss ihnen zumindest zugute halten, dass FFF jetzt die Guten sind :D
Spricht nicht ganz Deutschland seit fucking Monaten über das Thema?
Und die Umfragewerte welcher Partei steigen seit Monaten an?
Ich will keine CDU-AfD-Koalition in 2025, aber die LG sorgt indirekt mit dafür, wenn sie weiterhin die normale Mittelschicht nerven, aber nicht die Entscheider und Reichen.
Denkt denn wirklich jemand, dass folgendes passiert: “Auweia, ich stehe wegen der LG schon wieder im Stau. Ich denke jetzt über ÖPNV nach und mache bei der nächsten Wahl mein Kreuz bei den Grünen.” ?
Das ist schon etwas unterkomplex die aktuellen Umfragewerte auf die Aktionen der Letzten Generation herunterzubrechen.
Ich will keine CDU-AfD-Koalition in 2025, aber die LG sorgt indirekt mit dafür, wenn sie weiterhin die normale Mittelschicht nerven, aber nicht die Entscheider und Reichen.
Der Entscheider in einem demokratischen System ist die Bevölkerung.
Reiche zu nerven ist zwar schönes Virtue Signaling, aber nichts weiter. Politiker zu nerven bringt erst recht nichts, solange die trotzdem ihr Mandat für eine rechtskonservative Gesetzgebung bekommen.
Wer tatsächlich die Hoffnung verloren hat, dass die Bevölkerung Einfluss auf die Gestaltung unserer Gesellschaft hat, der muss wohl entweder einen Umsturz der Demokratie herbeiwünschen oder gleich die Flinte ins Korn werfen. Und wenn die Welt untergeht ist Stau doch auch gar nicht so schlimm. Dann lasst doch die letzten Optimisten, die noch an unsere gemeinsame Gestaltungsmacht glauben, ihr Leben danach ausrichten, zumindest ihr bestes versucht zu haben.
Bretterst du auch wütend durch Baustellen, Rettungseinsätze und Unfälle auf der Straße? Nein? Aber diese Szenarien verursachen doch Stau und gelten damit als Terrorismus.
Das macht ja fast Angst zu sehen, was teilweise an gewaltbereiten Psychopathen Kraftfahrzeuge führen dürfen.
Man muss doch gar nicht auf Unfälle oder Baustellen verweisen. Wenn Bauern oder Transportfahrer Straßen blockieren, dann ist der rechte Flügel, sofern das Thema stimmt, auch immer ein Fan.
Der Höhepunkt der Heuchelei waren ja die Trucker und Covid Proteste in Canada/USA. Dort werden selbst viele Demokraten blind vor Hass, wenn jemand Straßen aus Protest blockiert. Wenn es aber um etwas geht, das man selbst für wichtig hält, dann ist es plötzlich Patriotismus oder Sorge um Arbeiter, Familien, eigene Rechte, usw.
Der Vergleich hinkt aber gewaltig. Nur in einer der verglichenen Situationen wird die Behinderung vorsätzlich herbeigeführt.