Der Oberste Gerichtshof der USA hat die “Affirmative Action” für verfassungswidrig erklärt. Mit der langjährigen Praxis der “positiven Diskriminierung” wurde vor allem an Hochschulen versucht, Afroamerikanern den Uni-Zugang zu erleichtern.
Gut.
Der Zweck heiligt nicht die Mittel: Rassistische Diskriminierung bleibst rassistische Diskriminierung.Man könnte das jetzt nutzen um das was die Gesellschaft mit Abstand am stärksten spaltet zu bekämpfen: Armut.
Ein schwarzer Uniabsolvent mit guten Einkommen ausm gemütlichen Vorort hat viel mehr Gemeinsamkeiten mit seinem weißen Nachbarn, als mit Schwarzen ausm Ghetto.
Das ganze ist natürlich eine symmetrische Beziehung: Auch der weiße Nachbar ausm Vorort hat mit seinem schwarzen Nachbarn wesentlich mehr gemeinsam, als mit nem Weißen ausm Trailerpark.
What you’re watching is class war, disguised as race war.
Man könnte das jetzt nutzen um das was die Gesellschaft mit Abstand am stärksten spaltet zu bekämpfen: Armut.
Damit dürftest du ziemlich recht haben.
Super spannend fand ich zu dem Thema das (die) Interview(s) bei Jung&Naiv mit dem Bildungsforscher El-Mafaalani: Youtube
Hab selten drei Stunden irgendwo so interessiert zugehört.
Drei Stunden
Teil 1
mgw
El Mafalaani ist n richtig geiler Typ und haut richzig gelle Sachen raus. Höre als lehrämtler in letzter Zeit viel über und von dem und fand bisher alles ziemlich akkurat
Ein Argument hiergegen wäre, dass es keine andere Möglichkeit gibt diese Armutsspirale zu durchtrennen als z.B. Affirmative Action.
Wie aktuell zu sehen ist gibt es für Ungleichheitsbekämpfungen bzgl. Reichtum in der US Politik viel Gegenwind. Die Universitäten, in denen noch viele Personen einen hohen moralischen Kompass haben, hatten hier die Möglichkeit dem realistisch und sofort entgegenzuwirken.
Wenn du in der Position einer Universität eine andere Möglichkeit gesehen hast gegen Ungerechtigkeiten realistisch vorzugehen, dann würde ich diese gerne hören.
Ein Argument hiergegen wäre, dass es keine andere Möglichkeit gibt diese Armutsspirale zu durchtrennen als z.B. Affirmative Action.
Da ist aber eben Armut als Kriterium sinnvoller als die Hautfarbe.
Der Bafög richtet sich ja auch nicht nach der Nippelanzahl sondern dem eigenen Einkommen und dem der Eltern.Oder einfach Gratis-Unis. Aber dazu sind die Amerikaner halt zu Amerikanisch.
Oder einfach Gratis-Unis. Aber dazu sind die Amerikaner halt zu Amerikanisch.
Die Studiengebühren sind nicht das Einzige, was Schüler aus sozial benachteiligten Haushalten vom Studieren abhält.
Der Oberste Gerichtshof der USA hat die “Affirmative Action” für verfassungswidrig erklärt. Mit der langjährigen Praxis der “positiven Diskriminierung” wurde vor allem an Hochschulen versucht, Afroamerikanern den Uni-Zugang zu erleichtern.
Und ich Naivling dachte schon, das wären gute Neuigkeiten…
Und ich Naivling dachte schon, das wären gute Neuigkeiten…
Wenn diese Maßnahme dazu führt, dass (wie im Artikel erwähnt) Asiaten benachteiligt werden, dann ist das doch im Ergebnis was ziemlich schlechtes, auch wenn die Intention eine Gute war.
Wenn diese Maßnahme jetzt dazu führt, dass Schwarze und Hispanics benachteiligt werden, was ist dann deine Meinung dazu?
Wenn diese Maßnahme jetzt dazu führt, dass Schwarze und Hispanics benachteiligt werden, was ist dann deine Meinung dazu?
Meine Meinung ist, dass eine Variante der Aufnahme geschaffen werden sollte, die die Bewerber anonymisiert, also bei dem entscheidenden Gremium keine Namen, Fotos oder so aufschlagen sollten, sodass es zu keiner bewussten oder unbewussten Benachteiligung irgendeiner Gruppe kommt (ob Hautfarbe, Behinderung, Geschlecht,…).
Viele schwarze aus atmen Familien (ein Grossteil, wegen der Demographie), haben aber nicht die Mittel und die Zeit sich so gut auf solche Eingangsprüfungen vorzubereiten, wie ihre im Schnitt deutlich privilegierteren weissen Mitbürger. Nach einem Jahr sind die Leistungen jedoch vergleichbar. Darum sammeln sich an Elite Unis die Weißen, während sich die schwarzen, wenn sie überhaupt so weit kommen, mit wesentlich schlechteren Bildungsinstitutionen zufrieden geben müssen. So wird die klassenzugehörigkeit persistiert. In Brasilien hat ein affirmative action Zugang zu einem erheblichen Ausgleich geführt. Kein Wunder, dass er von den rechten torpediert würde.
deleted by creator
Was ist wenn Schwarze weniger gute High-schoolnoten haben weil die Schulbudgets in Stadtteilen mit mehr Schwarzen niedriger liegen als in anderen? Dann wäre es doch nicht fair zu sagen “Schulnoten sollten entscheiden wer auf die Uni darf”.
deleted by creator
Genau.
Ich finde es auch schwierig mehr auf die Uni zu schicken. Denn wenn die vorherige Bildung schlecht war werden sie an der Uni auch eher Probleme haben.
Aber man kann eben nicht ignorieren dass das Schulsystem dort von Grund auf nicht fair ist. Deshalb denke ich, dass solange im Kindergarten/Grundschule/middle school/high school keine Fairness herrscht extra Plätze legitim sind.
Aber Weiße benachteiligen wäre ok gewesen?
Genau das habe ich mir nach dem Kommentar auch gedacht. Ich mein wtf. Was ist diese Logik? Auf den kleinen weißen Jungen aus dem Trailerpark der sein bestes in der Schule gibt. Tja auf den müssen wir halt scheißen, weil er weiß ist. Gute Einstellung Feddit.de!
Das ist falsch herum gedacht: Privilegierte Menschen verlieren ihr Privileg. Es ist eine Benachteiligung, wenn man es auf den Status Quo vor der Einführung der Affirmative Action bezieht. Dieser fiel aber sehr zu Gunsten dieser ohnehin schon privilegierten Bevölkerungsgruppen aus.
Dieser fiel aber sehr zu Gunsten dieser ohnehin schon privilegierten Bevölkerungsgruppen aus.
Weder Schwarze noch Asiaten sind in den USA privilegiert.
Die Rede war von Weißen und Asiaten. Letztere sind in den USA in den unteren Einkommensschichten weniger vertreten und verdienen wesentlich mehr als die anderen Minderheiten:
Asians at the 10th percentile of their income distribution lived on $12,478 in 2016, 17% less than the income of whites at the 10th percentile ($15,094). Lower-income blacks and Hispanics trailed by even more, with incomes of $8,201 and $9,900, respectively. https://www.pewresearch.org/social-trends/2018/07/12/income-inequality-in-the-u-s-is-rising-most-rapidly-among-asians/
Da kommt es aber ein bisschen drauf an, wie weit man zurückschaut. Mir war auch nicht bewusst, dass Affirmative Action in den USA eine ewig lange Tradition hat.
Letztere sind in den USA in den unteren Einkommensschichten weniger vertreten und verdienen wesentlich mehr als die anderen Minderheiten:
Das kann man jetzt entweder so interpretieren, dass Asiaten aufgrund ihrer Rasse bevorzugt werden, obwohl sie eine Minderheit darstellen - oder so, dass die Gründe für die soziale Ungleichheit in Amerika vielleicht etwas komplexer sind als “rassistische Diskriminierung”.
Ich bin der Meinung, der Rassismus gegen Asiaten in den USA hat strukturelle Ähnlichkeiten zum Antisemitismus - Hass gegen eine Minderheit, der aber auch von vielen vermeintlich progressiven Menschen irgendwie als OK angesehen wird, weil er ja schließlich “nach oben tritt”.
Das fällt weg, weil Afroamerikaner jetzt eine ähnliche Repräsentation an Unis haben, wie in der allgemeinen Bevölkerung und es gute Gründe gibt zu glauben, dass sich das auch ohne diese Förderung nicht ändert oder? Oder?
Ah, nee ist doch das trumpsche Erbe…
Wird für die Amis dann spannend zu sehen, ob schwarze dann wieder unterrepräsentiert sein werden, oder ob der Anteil dann den in der Gesamtbevölkerung entspricht.
Ich hoffe letzteres, aber irgendwie habe ich das Zweifel.