Zwei schwer kranke Männer wollen Zugang zu einer tödlichen Dosis Betäubungsmittel. Vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig sind sie mit ihrem Anliegen gescheitert.

“Das ist ein schwarzer Tag für die beiden Kläger und ein schwarzer Tag für alle suizidwilligen Menschen in Deutschland”

  • olizet@lemmy.works
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    1 year ago

    Tiere werden eingeschläfert, wenn nix mehr geht, aber Menschen sind zum weiter vegetieren verurteilt.

    • notapantsday@feddit.de
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      1 year ago

      Tiere werden nicht nur eingeschläfert, wenn nichts mehr geht, sondern auch wenn sie schon älter sind, wenn es zu teuer wäre, wenn es sich nicht mehr lohnt… die Sorge ist die, dass es beim Menschen dann ähnlich läuft. Die Palliativmedizin wird sowieso schon völlig vernachlässigt. Mit der Einführung der “Einschläferung” für Menschen wird es sie einfach gar nicht mehr geben. Dann kannst du als unheilbar kranker Mensch entweder zu Hause unter Schmerzen vor dich hin vegetieren oder du lässt dir die Spritze geben. Kann mir nicht vorstellen, dass unser Gesundheitssystem dann noch Geld für gute Pflege, Schmerztherapie und Psychotherapie raushaut, wenn es auch eine Spritze für 10€ gibt.

  • Don_alForno@feddit.de
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    1 year ago

    Schon 2017 hatte das Bundesverwaltungsgericht entschieden, dass ein Medikament zum schmerzlosen Suizid in extremen Ausnahmefällen erworben werden darf.

    Dieses Urteil wurde übrigens seitdem auf Weisung des Gesundheitsministeriums einfach ignoriert. Und immer wenn ich mich daran erinnere, frage ich mich, in was für einer Bananenrepublik wir eigentlich leben, in der das keine Folgen hat.

    • aksdb@feddit.de
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      1 year ago

      extremen Ausnahmefällen

      Das wird dann eben zum Streitpunkt. Ist der jeweils betrachtete Fall so ein extremer Ausnahmefall oder nicht? Gibt man die Mittel zu leichtfertig raus, sind es keine Ausnahmen mehr. Schon gar keine extremen Ausnahmen.

  • harrim4n@feddit.de
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    1 year ago

    Dann doch der Freitod an den Bahngleisen oder mit dem Einweggrill. Das ist natürlich deutlich besser

    • DarkThoughts@kbin.social
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      1 year ago

      Ist auch immer mein Gedanke. Man wird die Menschen dadurch ja nicht vom Suizid abhalten, sondern sie werden dadurch einfach entweder gefährliche Methoden verwenden und vermutlich auch noch andere mit hineinziehen. Ich verstehe nicht wieso man Sterbewillige nicht einfach mit Würde gehen lassen kann? Sagt ja niemand, dass man das Zeug einfach so bestellen können soll.

      • Tiptopit@feddit.de
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        1 year ago

        Naja, außer, wenn man bereits so eingeschränkt ist, dass das nicht mehr möglich ist. Dann darf man halt leiden.

        • DarkThoughts@kbin.social
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          1 year ago

          Das ist auch eine der möglichen Gefahren bei einem risikobehafteten Suizidversuch. Im schlimmsten Fall wachst du als Gemüse im Krankenhaus wieder auf.

      • DarkThoughts@kbin.social
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        1 year ago

        Mit kaputten Organen und generellem scheiße fühlen. Ich denke den Hals auf die Gleise legen ist da effektiver.

        • Björn Tantau@swg-empire.de
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          1 year ago

          Walter Moers und James Bond haben mir beigebracht, dass erhängen die beste Methode ist. Nur blöd, wenn man ans Bett gefesselt ist.

          • DarkThoughts@kbin.social
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            1 year ago

            Nur mit ausreichender Fallhöhe für einen Genickbruch (oder “schlimmer”). Ansonsten ist strangulation nicht besonders geil und vor allem extrem schmerzhaft.

        • woelkchen@lemmy.world
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          1 year ago

          Mit kaputten Organen und generellem scheiße fühlen.

          Vermutlich ist das aber bereits die Ausgangssituation.

          • DarkThoughts@kbin.social
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            1 year ago

            Lustig. Aber nein, es geht immer noch schlimmer. Das ist eine der Lebensweisheiten die ich im Leben lernen durfte.

  • Spike@feddit.de
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    1 year ago

    für Menschen, die selbstbestimmt entschieden haben, ihr Leben beenden zu wollen, gibt es andere zumutbare Möglichkeiten zur Verwirklichung ihres Sterbewunsches.

    Welche denn?? Juristen ey, sagen was zumutbar ist und labern dann so einen Scheiss.

    • Zacryon@feddit.de
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      1 year ago

      Gute Frage. Ich habe das Gefühl, dass andere zumutbare Methoden bei weitem nicht so schmerzlos und “sanft” oder gar sicher zielführend wären.

    • Tvkan@feddit.de
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      1 year ago

      für Menschen, die selbstbestimmt entschieden haben, ihr Leben beenden zu wollen, gibt es andere zumutbare Möglichkeiten zur Verwirklichung ihres Sterbewunsches.

      Das Buch haben wir im Deutschunterricht gelesen – Kafka, oder?

    • Lhianna@feddit.de
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      1 year ago

      Seit 2020 ist Beihilfe zum Suizid nicht mehr strafbar, jeder Arzt und auch Sterbevereine stehen jetzt zur Verfügung. Das war 2017 bei dem ursprünglichen Urteil noch nicht der Fall. Das neue Urteil sagt lediglich, dass dieses eine Medikament nicht vom Staat zur Verfügung gestellt werden muss (und das wurde es dank Jens Spahn ohnehin nicht).

        • Lhianna@feddit.de
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          1 year ago

          Du hast danach gefragt, welche Möglichkeiten die denn haben und die hab ich genannt. Was hab ich denn da falsch verstanden?

  • golli@lemm.ee
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    1 year ago

    Für mich fehlt hier etwas die Einordnung, wie es denn in der Praxis aussieht einen Arzt bzw Verein zu finden, der einen darin unterstützt. Die Argumentation scheint ja zu sein, dass hierdurch ein ausreichender Zugang zu den Mitteln besteht, weswegen der Staat es nicht zur Verfügung stellen muss.

    Je nachdem scheint mir dieser Weg aber erstmal weniger selbstbestimmt, als den betroffenen direkten Zugsng zu gewähren.

    • Math.@feddit.de
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      1 year ago

      Politisch ist dies aber bislang nicht geklärt, eine Neuregelung scheiterte im Sommer. Die nordrhein-westfälischen Gerichte verwiesen in ihren Entscheidungen auf das Betäubungsmittelgesetz und darauf, dass die Kläger sich an einen zur Sterbehilfe bereiten Arzt oder eine entsprechende Hilfsorganisation wenden könnten.

      Ich glaube auch, dass man nicht so einfach daran kommen soll. Durch eine Sterbebegleitung wird sicherlich abgeklärt, ob die Person das wirklich möchte und es keinen anderen Ausweg gibt.

      Einerseits kann ich verstehen, dass man lieber im Kreis der Familie sterben möchte, andererseits muss man vielleicht auch vor sich selbst geschützt werden.

      • DarkThoughts@kbin.social
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        1 year ago

        Das beantwortet seine Frage aber halt mal so gar nicht. Ich bin mir ziemlich sicher die meisten Ärzte werden dich da ganz einfach dankend ablehnen.

      • golli@lemm.ee
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        1 year ago

        Danke für den Link. Ich habe das vielleicht schlecht ausgedrückt aber mir ging es nicht nur darum ob diese Vereine existieren, sondern eben auch wie der Zugang dazu ist. Womit ich Aspekte meine wie z.B. geographische Verteilung (muss man einmal quer durch Deutschland reisen), haben diese Vereine zusätzliche Anforderungen die man Erfüllen muss (welche über das hinausgehen was der Staat erwarten würde) usw.

        Bei dem von dir verlinkten Verein fällt mir z.B. auf, dass man Mitglied werden muss und die damit verbundene Kostenstruktur (Assistenz dann startet bei 7000€ und reduziert sich bis auf 2000€ für langfristige Mitglieder), wobei es wohl Ausnahmen gibt für Arme.

        Aber ja generell kann man das natürlich alles selber googeln. Das war auch in gewissem Rahmen Faulheit, dass ich es gerne im Artikel angesprochen gesehen hätte.

  • trollercoaster@feddit.de
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    1 year ago

    Natürlich dürfen die das nicht, denn das sind ja böse BeTäuBuNgSmItTeL!!!111!!!111!! Was passiert, wenn die in die falschen Hände gelangen, kann sich niemand nicht vorstellen!11!!!11!!! uiuiuiuiui

  • lulztard@feddit.de
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    1 year ago

    Barbaren. Wäre tragisch wenn sie ihre Lieben an Depressionen dahinsiechen sehen würden aber ihnen kein Ausweg geboten wird der ein menschliches, würdevolles sterben erlaubt. Hoffentlich passiert ihnen das nie.

  • LemonLord@endlesstalk.org
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    1 year ago

    Wer in so einer Situation noch von Gericht zu Gericht zieht scheint ja noch ganz lebenslustig zu sein. Zum Glück. Ich gönne es ja jedem!

    • Lena@feddit.de
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      1 year ago

      Wie zynisch bist du denn?! Das ist nicht lebenslustig sondern verzweifelt.

      • LemonLord@endlesstalk.org
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        1 year ago

        Du praktisch gesehen ist es kein Problem genügend Opiate für einen Suizid zu beschaffen. Sie fragen halt bloß die falschen.

        • plague-sapiens@lemmy.world
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          1 year ago

          Eine Atemdepression durch eine Opioid-Überdosis ist kein schöner weg zu gehen.

          Vermute mal, hier wirds um Barbiturate gehen (hab den Text jetzt nicht gelesen), aber das ist das get to go Euthanasie-Mittel.

          • LemonLord@endlesstalk.org
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            1 year ago

            Die Atemdepression durch Opioid-Präparate wird häufig angewendet, da sie bei Schmerzpatienten bei einer Autopsie nicht besonders auffällig wäre. Ich bin jetzt kein Euthanasieexperte. Also ein besonders geeigneter Cocktail an Giften kenne ich nicht. Ich finde es gibt aber zwei Sachen, die jetzt schon real sind. A) Komme ich in ein Krankenhaus, bräuchte ich ein Intensivbett. Das ist entweder nicht da oder meine Erfolgsaussichten sind zu gering. Ich könnte dann mit Opium durch Pfleger/Ärzte getötet werden, da sie mir nicht helfen könnten. Das sogar in einer guten Absicht, jedoch ohne rechtliche Grundlage. B) Die größte Gefahr ist bei einer rechtlichen Regelung einer “Sterbehilfe” dass dann durch Angehörige Druck ausgeübt werden könnte, pflegebedürftige Patienten zu töten.

            Da finde ich es schon verständlich, dass der Gesetzgeber hier keine Türen öffnen will. Mord an Pflegepatienten wird ja schon heute praktiziert, natürlich wird es anders genannt oder heimlich getan. Gäbe es gesetzliche Regelungen käme auch gesellschaftlicher Druck wie bei “der Impfung” auf. Motivationen wie CO2-Fußabdruck sind ja für immer mehr nicht mehr abwegig und Euthanasie eine logische Konsequenz von solchen Motiven.

            Suizid ist immer hart und einsam. Es gibt Internetapotheken, die besonders milde Medikamente illegal liefern können. Gesetzliche Regelungen öffnen dann auch leicht das Tor für Mißbrauch. Eine gesunde Gesellschaft unterstützt Menschen beim Sterbeprozess. Häufig ist ja auch der Selbstmordversuch nur ein Schrei nach Zuwendung.