Die Kommentare unter dem Artikel sind mal wieder unterirdisch. Ist es echt so schwer zu begreifen, daß Schwarze Menschen in Deutschland zumindest für ein paar Stunden mal Ruhe vom Bullshit der weißen Mehrheitsgesellschaft haben wollen?

  • PonyOfWar
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    181 year ago

    Auch wenn ich die Motivation dafür verstehen kann halte ich es für den falschen Weg. Auf lange Sicht wird die Gesellschaft so immer mehr gespalten.

    • Die Gesellschaft wird von den kleinen und großen Rassisten gespalten. Und von denen, die weggucken, relativieren, und den Betroffenen ihr Recht auf Sicherheit und Schutz absprechen.

      Der Kampf gegen die Spaltung der Gesellschaft wird nicht beim Schutzraum für marginalisierte Gruppen gewonnen. Er wird bei den Diskriminierungsräumen der Mehrheitsgesellschaft gewonnen. Nur wird da leider kaum gekämpft.

      • PonyOfWar
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        10
        edit-2
        1 year ago

        Da stimme ich dir prinzipiell zu. Ich denke auch, dass solche Aktionen mit den besten Absichten veranstaltet werden, aber bestenfalls ein bisschen die Symptome der gesellschaftlichen Probleme lindern können. Und schlimmstenfalls bringt man Kindern damit bei, dass man sich nur unter Menschen der eigenen Hautfarbe wohlfühlen kann und verstärkt so das Gefühl des “anders seins”. Wenn es sich hier konkret um ein Angebot handeln würde, das sich z.b. an traumatisierte Kinder richtet die Opfer von rassistischen Verbrechen wurden fände ich die Aktion gut. Aber sich allgemein an schwarze Kinder zu richten hat meiner Meinung nach das Potential die Ausgrenzung ungewollt zu verstärken.

        • Ich denke, dass es kaum Schwarze in Deutschland gibt, die keine Rassismuserfahrungen gemacht haben. Auch die Kinder sind leider bereits ausgiebig davon betroffen.

          Da fände ich es auch schwierig die Grenze zu ziehen. Dürfen dann nur Kinder dort hin, die unmittelbar Gewalt erfahren haben? Nur Kinder mit einer diagnostizierten PTBS? Oder reichen doch schon Beleidigungen, oder Gewalt an Familienmitgliedern oder Freunden erlebt zu haben?

          Ich finde jede Einschränkung dieser Art verschärft noch die Belastung, weil es implizit die Alltagserfahrungen aberkennt.

          • juergen_hubertOP
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            31 year ago

            Ja, Rassismuserfahrungen dürften unter Schwarzen Menschen in Deutschland universell sein. Und einfach mal ein paar Stunden genießen wo man seine Ruhe davor hat ist wahrscheinlich viel wert.

      • Guildo
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        21 year ago

        Ein Kampf ist da aber auch aussichtslos. Die Erkenntnis muss selber kommen und das ist unglaublich schwer. Es muss wenigstens ein kleiner Schritt von den Rassisten gegangen werden und die bewegen sich halt nicht, die gehen im Zweifel nur tiefer rein. Zieh dir mal Birkenbihl rein, die hat die Mechanismen erläutert. https://www.youtube.com/watch?v=ftJa5zDUDYQ

    • Guildo
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      21 year ago

      Die Spaltung ist doch schon durch den Rassismus entstanden. Warum soll man auf Rassisten zugehen? Das bringt nichts. Der erste Schritt muss von den Rassisten ausgehen - die müssen ihr Weltbild ablegen. Wenn das passiert sein sollte (haha als ob), kann ein Dialog eingegangen werden. Davor ist alles andere Käse. Wenn es so einfach wäre, hätten wir z.B. nicht soviele AfD-Wähler.

      • PonyOfWar
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        edit-2
        1 year ago

        Ich würde niemals wollen dass man auf die Rassisten zugeht. Der Rassismus in der Gesellschaft muss bekämpft werden. Ich kann leider nicht behaupten, einen Masterplan zu haben wie man das schafft. Aber darauf zu antworten, indem man nach Rassen trennt, klingt für mich eher danach als hätte man aufgegeben und würde jetzt indirekt genau das tun, was die Rassisten wollen.

        • Guildo
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          41 year ago

          Trennung und Spaltung? Wo ist der Unterschied?

    • @martin_uieafa@feddit.de
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      -21 year ago

      Auf lange Sicht wird die Gesellschaft so immer mehr gespalten.

      Stimmt, solche ausschließenden Räume bringen nichts.
      Bin auf jeden Fall dafür, dass in Frauenhäusern auch Männer leben dürfen. Die können dann, wenn sie beim nächsten Fussballgelage wieder die Einrichtung zerkleinern, auch - im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenlebens - ein bisschen Solidarität von den Frauen erwarten.
      Bei Laufgruppen für depressive Menschen sollten auch nicht-depressive mitmachen dürfen. Die könnten die anderen (faulen) dann durch ein “lächel doch mal” motivieren.

      /s

      • 𝘋𝘪𝘳𝘬
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        11 year ago

        Bin auf jeden Fall dafür, dass in Frauenhäusern auch Männer leben dürfen.

        Hans-Werner vom Stammtisch sagt dazu: Identifizier dich doch einfach als Frau, dann darfst du auch ins Frauenhaus!. Dafür bekommt Hans-Werner aber einen Tritt gegens Schienbein.