• gajustempus@feddit.org
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    11 hours ago

    Mal vorab: Ich finde OpenSource wichtig und bin dankbar für die viele Arbeit, die in die Entwicklung gesteckt wird. Große Teile unseres heutigen, digitalen Daseins wären ohne OpenSource gar nicht denkbar. Und das wissen auch die großen Techfirmen sehr genau.

    Nur, da hängt noch ein dickes “aber” hinter: Denn das Hauptproblem von nahezu allen OpenSource Projekten und Softwareprodukten ist die nahezu katastrophale Dokumentation und unsinnige Neigung der Entwickler, sich im UI gefühlt selbst zu verwirklichen, dabei aber die Usability komplett aus den Augen zu verlieren.

    Beispiel bei mir, gestern: Man will nur “mal eben” einen Docker Container auf einem TrueNAS Scale ausbringen. Geht nicht - kryptische Fehlermeldung. So kryptisch, dass ich sie ChatGPT mit der Bitte “erklär mal” vorgeworfen hab. Antwort “der Grund ist in dieser Logfile drin. Schau da nach.” Nur, dass man standardmäßig nicht an die Logfiles in TrueNAS drankommt, man erst die Shell und SSH aktivieren muss, um überhaupt erst ins Fehlerliga reingucken zu können (wer baut sowas?), in dem ich dann, nachdem ich mit root-Rechten (wtf?) in der Fehlerlogdatei nachlesen konnte, dass in dem Compose nur ein kleiner Syntaxfehler war - ein Doppelpunkt zu viel. Behoben - und lief.

    Das war jetzt ein “einfaches” Beispiel. Mir würden noch etliche andere einfallen, bei denen man selbst als versierter ITler nach mehreren Tagen und Nächten schlicht entnervt doch die Kreditkarte zückt und ein KAUFPRODUKT von einem der großen nimmt. Microsoft bspw. mag zwar aus guten Gründen verhasst sein, doch deren Knowledge Base und Dokus waren schon zu DOS Zeiten hilfreich und in vielen Fällen selbsterklärend.

    Beispiel: Unter DOS ein CD /? und man bekam kurz zusammengefasst die typischen Parameter, die man dem Befehl mitgeben könnte. Unter Linux - ein man ls oder Ähnliches…da kommt mit Glück die digitale Handbuchseite, wenn man Pech hat die Lebensgeschichte des Entwicklers inklusive der detaillierten, molekularen Aufschlüsselung seiner Gallensteine, deren Herkunft und vollständige Krankenakte obendrauf. Wie, du wolltest nur eben schnell nachsehen, mit welchem Parameter genau du den Besitzer eines Ordners anzeigen lassen kannst? Tja Pech - Handy rausholen und es mit Google in irgendeinem Forum suchen geht schneller als die integrierte Doku.

    Ja, ich mag OpenSource. Allerdings machen es die Entwickler einem maximal schwer.

    • kohlenstoff@feddit.org
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      10 hours ago

      Kann das Argument nicht wirklich nachvollziehen. Als jemand, der täglich Office365 nutzen muss, hab ich selten ein grottigeres und inkonsistenteres Programm gesehen. Photoshop, Illustrator und Inkscape konnten die längste Zeit ihre Zurück-Shortcuts nicht harmonisieren (keine Ahnung, wie sich das jetzt verhält). Github nutzt immer noch kein IPv6.

      Wir hatten noch nie gut finanzierte Opensource-Programme (vllt das Nextcloud-Projekt), sondern nur schlecht finanzierte FOSS oder gut finanzierte Closed Source, die dir den KI-Karl-Klammer mitverkaufen wollen.

    • Black616Angel@discuss.tchncs.de
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      10 hours ago

      Okay, aber ist die Lösung jetzt den etablierten amerikanischen Firmen noch mehr Geld in den Rachen zu werfen, oder schlecht dokumentierte, kostenlos verfügbare und legal veränderbare Software zu nehmen und ihr (für die selbe Summe wohl gemerkt, ich will hier nicht sagen, dass man damit Geld spart) den letzten Schliff zu geben?

    • barsoap@lemm.ee
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      8 hours ago

      TrueNAS

      …ich mein… Das ist ein BSD. Noch mal ganz anderes Territorium. Und Serversoftware. Da wird angenommen dass du mit POSIX um kannst, kaufst dir ja auch keinen Bohrhammer und beschwerst dich dann dass du nicht weißt was SDS ist. Hast du übrigens schon mal cd --help oder ls --help probiert. Zumindest mit bash und GNU coreutils wird dir da geholfen (du suchst nach ls -l), BSD, frag mich nicht.