Das Bundesverfassungsgericht hat einem Eilantrag des CDU-Abgeordneten Heilmann stattgegeben und die abschließende Beratung des Gebäudeenergiegesetzes in dieser Woche im Bundestag untersagt. Heilmann hatte kritisiert, dass dem Parlament nicht ausreichend Zeit dafür bleibe.
Schon verständlich, das wurde letztendlich von der Regierung halt so schnell durchgedrückt, dass das BVerfG die Abgeordnetenrechte verletzt sieht, weil die eben nicht genug Zeit hatten sich damit auseinanderzusetzen. Ich bin absolut für das Gesetz, aber ich finde auch das Urteil richtig. Leider leider ist die Koalition echt schwierig, und das Gesetz wurde absolut zerupft, da Fortschrittspolitik extrem gefährlich für andere Parteien scheint.
War sowas bei der Groko nicht auch mehrfach angemerkt worden? Hatte da einfach niemand gegen geklagt oder war das tatsächlich anders?
Hier muss man aber ganz dringend einwerfen, dass den Entwurf seit einem Jahr gibt, dass die FDP diesem mehrfach abgesegnet hat, nur um dann kurz vor knapp “unzählige Fehler” zu finden. Ich würde vermuten um genau das was jetzt passiert ist zu erreichen.
In der Theorie, wo die Abgeordneten frei und nur ihrem Gewissen verpflichtet über Gesetzesvorlagen beraten und schlussendlich abstimmen, ist das ein völlig richtiges Urteil.
In der Praxis, wo Gesetze im Koalitionsausschuss beraten werden und die Abgeordneten hinterher nach Parteidisziplin abstimmen und das Abstimmungsverhalten der Opposition irrelevant ist, weil sie von der Koalition eh überstimmt werden, sieht es doch sehr nach Verzögerungstaktik aus.
Achso, wenn das so ist sollte man vielleicht die Theorie an die Praxis annähern und das Abstimmen über neue Gesetze im Bundestag einfach ganz weglassen.
Nicht ganz weglassen, aber ja, in der Praxis könnte man Gesetzesvorlagen der Regierung als angenommen betrachten, falls nicht mehr Abgeordnete aus der Regierungskoalition Einspruch einlegen, als die Regierungskoalition Sitze über der absoluten Mehrheit hat. Das würde vermeiden, dass Oppositionsparteien (wie die AfD es am Anfang praktiziert hat) Obstruktion betreiben können, indem sie zu Abstimmungen vollzählig im Plenum anwesend sind.
Sorry, wenn ich da ein wenig zynisch bin, aber in meinen Augen ist der parlamentarische Prozess in Deutschland vor allem ein großes Theater, was dann mit so Phrasen wie “Arbeitsparlament” oder “Sternstunden des Parlamentarismus” (wenn das Parlament ausnahmsweise tatsächlich funktioniert, was hauptsächlich bei medizinethischen Fragen wie Abtreibung oder Sterbehilfe der Fall ist) beschönigt wird.
Das Gericht gab damit dem Eilantrag des CDU-Abgeordneten Thomas Heilmann statt. Dieser hatte kritisiert, dass dem Parlament nicht ausreichend Zeit dafür bleibe. Er argumentierte, seine Rechte als Abgeordneter seien durch das Gesetzgebungsverfahren erheblich verletzt worden.
Der Assi ist der Abgeordnete meines Wahlkreises und ich möchte mich aufrichtig beim gesamten deutschen Volk dafür entschuldigen, auch wenn ich ihn natürlich nicht gewählt habe.
Er hat halt recht.
Der Assi ist der Abgeordnete meines Wahlkreises
Wie kannst du nur so viel Hass in dir tragen? Es ist ein völlig plausibler Grund.
Dass der Abgeordnete fachlich mit seinem Eilantrag recht bekommen hat und OP trotzdem eine persönliche (und vielleicht sogar gut begründete Abneigung) gegen den Abgeordneten haben darf, das schließt einander absolut nicht aus.
Du unterstellst, dass OP viel Hass in sich trägt, ohne es je wissen zu können oder wenigstens deine Überzeugung irgendwie zu begründen.
Du machst damit genau das, was du selbst vermeintlich verurteilst.
Es ist ein logischer Schluss.
Die Gründe für den Eilantrag sind im Artikel neutral dargelegt. Deswegen gibt es keinen Grund jemanden als “Assi” zu bezeichnen, außer es ist aus Böswilligkeit.
Alternativ hat er auch nur die Überschrift gelesen oder eine Leseschwäche.
Google mal “Heilmann Kreisel”. Der Assi ist ein Assi und so langsam glaube ich, du bist auch einer. Du solltest eigentlich davon ausgehen, dass ich meinen Abgeordneten kenne, oder?
Machst du dich mit Absicht selber lächerlich? Diese Polemik wirft kein gutes Bild auf dich.
Alternativ hat er auch nur die Überschrift gelesen oder eine Leseschwäche.
ist wiederum kein konstruktiver Beitrag. Aber wieso soll ich dich überzeugen? Ne Leseschwäche will ich dir nicht attestieren, nur Faulheit.
Dann erläutere doch einfach deinen Standpunkt wie ein zivilisierter Mensch. Es geht im Eilantrag darum, dass die Zeit zu kurz bemessen ist.
Es ist nicht zu viel verlangt deinen Standpunkt normal darzulegen, anstatt mit Polemiken um dich zu werfen.
Star Wars Meme: Weil es zu wenig fürs Klima tut, oder?
…weil es zu wenig fürs Klima tut, oder?!
Weil die Rechte der Parlamentarier sonst beschnitten wären, finde ich als Grund tatsächlich wichtig. So mit Gewaltenteilung, Demokratie und sowas.
Das ist halt nur vorgeschoben. Die Union wird eh geschlossen dagegen stimmen; die brauchen keine Bedenkzeit um festzustellen dass sie in der Opposition sind. Und die Ampel wird geschlossen dafür stimmen und dank ihrer Mehrheit das Gesetz durchbringen. Der Ausgleich widerstreitender Interessen als Kern der Politik findet nicht im Parlament zwischen Regierung und Opposition statt, sondern koalitionsintern zwischen Grünen und FDP.
Wirklich so funktionieren wie in der Verfassung vorgesehen tut der Parlamentarismus nur bei Themen wie der Sterbehilfe. Aber das BVerfG kann natürlich kein Urteil fällen, das diesen Umstand offiziell anerkennt.
Die Union oder die Linke können aber sehr wohl Kritik üben und Änderungsvorschläge einbringen. Die können sie auch dann einbringen, wenn sie das Gesetz als Ganzes nicht ok finden. Außerdem hast du eine öffentliche Diskussion und nicht nur hinter verschlossenen Türen. Das ist Aufgabe des Parlaments und der können sie nicht nachkommen, wenn sie das Gesetz erst kurz vor der Abstimmung überhaupt vorliegen haben.
Dass das möglicherweise gegen alle Widerstände und ohne Kompromisse von der Regierungskoalition durchgepeitscht wird, ist nichts Positives und dass das BVerfG hier das Parlament stärkt, ist gut und richtig.
Die Union oder die Linke können aber sehr wohl Kritik üben und Änderungsvorschläge einbringen
Und die Koalitionsparteien werden natürlich den unter großen Bauchschmerzen geschlossenen Kompromiss über den Haufen werfen, um einen Änderungsantrag der Opposition anzunehmen.
Außerdem hast du eine öffentliche Diskussion und nicht nur hinter verschlossenen Türen
Als ob das Für und Wider nicht bereits in den Medien ausführlich öffentlich besprochen worden wäre.
Dass das möglicherweise gegen alle Widerstände und ohne Kompromisse von der Regierungskoalition durchgepeitscht wird, ist nichts Positives
Ja. Aber das Bundesverfassungsgericht hindert die Koalition nicht daran. Wollte man das Parlament stärken, müsste man die Unabhängigkeit der Abgeordneten stärken, so dass es zum Normalfall würde, dass die Regierung aufgrund von Abweichlern in Reihen der Koalition auf vereinzelte Stimmen aus der Opposition angewiesen ist.
Dieses Urteil ermöglicht es der Opposition kein bisschen besser, an der Gesetzgebung mitzuwirken. Es ermöglicht ihr nur, sich auf der Gesetzesbaustelle festzukleben und die Fertigstellung des Gesetzes ein paar Wochen zu verzögern, bis das Protestcamp geräumt ist.
Wir haben im Herbst Landtagswahlen. Je nachdem, wie das Echo auf die Änderungsvorschläge der Opposition ist, wird der Regierung gar nichts anderes übrig bleiben, als den ein oder anderen Punkt mit zu berücksichtigen. Das GEG ist ja eh schon nicht besonders gut für die Umfragewerte.
Außerdem sind die Abgeordneten unabhängig. Was willst du machen? Verbieten, dass es irgendwelche Konsequenzen hat, wenn du dich als Abgeordneter gegen den Rest deiner Fraktion stellst? Denn bestrafen kannst du das ja schon jetzt nicht und den Unwillen des Rests der Koalition verhindern, wenn gerade relativ spektakulär eine Gesetzesvorlage gescheitert ist, wirst du auch mit einem BVerfG-Spruch nicht.
Was willst du machen? Verbieten, dass es irgendwelche Konsequenzen hat, wenn du dich als Abgeordneter gegen den Rest deiner Fraktion stellst?
In gewissem Sinne, ja. Das Wahlrecht so ausgestalten, dass es sich für Parteien lohnt, auch nicht linientreue Abgeordnete auf die Liste zu setzen, und die Anordnung der Listenplätze nicht den Parteien überlassen. ZB mit veränderlichen Listen, wie es in der Schweiz gemacht wird.
Dafür hast du die Erststimme bei der Bundestagswahl.